Wir brauchen gute Kulturpolitik mit Perspektiven, nicht altbackenes Zuckerbrot und Peitsche.
Nach einem Gespräch mit Vertreter_innen der Kulturplattform OÖ hat ÖVP-Landeshauptmann und Kulturreferent Thomas Stelzer nun einzelne der bedrohlichen Kürzungsideen wenigstens entschärft (siehe 180309_PA 2. Runder Tisch). So wird etwa das Ankaufsbudget im Bereich Bildende Kunst (ca. 180.000 Euro) nicht gänzlich gestrichen, sondern de facto „nur“ halbiert, „dürfen“ kleine Tanz- und Theaterinitiativen nach dem 100%-Projekt-Förderstopp noch einmal mit Projekten vorstellig werden und „dürfen“ Künstler_innen, Kulturarbeiter_innen und Kulturinitiativen darauf hoffen, dass Geld aus dem Kulturbudget, das im Jahr 2017 nicht ausgegeben wurde, vielleicht doch noch ihnen zu Gute kommt.
Das mögen „kleine Fortschritte“ sein, wie sie die KUPF OÖ in einer Aussendung heute Mittag sicherlich zu recht nennt – immerhin sei „weniger besser als nichts“. Bei genauer Betrachtung wird hier allerdings eine „Förderpolitik“ betrieben, die alles vermissen lässt, was an eine weitsichtige, geplante und zukunftsgewandte politische Strategie erinnert, die wir als Kulturland so dringend benötigen würden! Es kann doch nicht sein, dass hart, stets am Limit und in prekären Verhältnissen arbeitende Menschen in Existenzsorgen versetzt werden, um dann, wenn der Gegenwind doch stärker als erwartet ausfällt und um Wirbel zu vermeiden, die schlimmsten Ankündigungen zu entschärfen. Künstler_innen, Kulturarbeiter_innen und Kulturinitiativen brauchen keine Mildtätigkeit – sie brauchen Planungs- und Budgetsicherheit und in Geld ausgedrückte Wertschätzung ihrer Arbeit, die sie für alle und mit allen in unserer Gesellschaft betreiben! Oberösterreich hat sich eine andere, eine bessere Kulturpolitik redlich verdient!