Die oö. Gesellschaft für Kulturpolitik ist ein Kulturverein, der Anfang der 1980er Jahre gegründet wurde, um einen offenen Begriff von Kulturpolitik zu etablieren und zu fördern. Wesentliche Themen sind die Ermöglichung von Teilhabe und Teilnahme an Kunst und Kultur für alle Menschen unabhängig von ihrer finanziellen Situation, faire Arbeitsbedingungen für Kunst- und Kulturarbeiter*innen und ein Kulturpolitikbegriff, der mutig und kritisch definiert wird und nicht in erster Linie als Bestätigungsinstrument aktuell Regierender dient. Wir sehen Kunst und Kultur nicht hauptsächlich als leicht zu konsumierende Kost sondern als Herausforderung, Denkanstoß, notwendige Kritik und wir sehen vor allem Künstler*innen und Kulturarbeiter*innen nicht als Bittsteller sondern als Menschen, die mit ihrer Arbeit zu einer diskursfreudigen, lebendigen und demokratischen Gesellschaft beitragen und entsprechend wertgeschätzt und entlohnt werden müssen.
Unsere Jahresschwerpunkte wie Verschwinden, Nichtwissen, Ränder, Mitte, Arbeit oder im kommenden Jahr Störung verdeutlichen, womit wir uns in Projekten, Veranstaltungen und Publikationen auseinandersetzen und wie wichtig Kooperationen über Ideologie- und Parteigrenzen hinweg für uns sind. Die aktuelle Regierung auf Bundesebene, die Aussagen und Handlungen ihrer Akteure widersprechen in so vielen Bereichen unseren demokratie-, gesellschafts-, medien- und kulturpolitischen Grundsätzen, dass auch wir dazu aufrufen, auf die Straße zu gehen und friedlich zu demonstrieren. Für ein kunst- und kulturfreundliches demokratisches Österreich, gegen eine nationalistische, rassistische Politik!
„Die aktuelle Regierung beweist fast täglich, wie kulturfeindlich sie ist. Ein Kulturminister, der in erster Linie durch Abwesenheit glänzt, eine Sozialministerin, die meint, Menschen bräuchten ohnehin kein Geld fürs Kino – bei den vielen Gründen, die es aktuell gibt, um auf die Straße zu gehen, ist diese unerträglich exklusive Haltung einer der besten. Österreich soll ein Land bleiben, in dem alle Menschen unabhängig von ihrer finanziellen Möglichkeit einen Kunst/Kultur/Raum gestalten, bespielen und natürlich auch konsumieren können. Ist das nicht der Fall, dann verkümmert ein Land. Die Menschen werden einseitig, verlieren den Blick auf eine Welt außerhalb der eigenen. Ein solches Land wird grau, langweilig, ohne jeden Sinn für Zwischentöne und Ironie. Und das möchten wir nicht – deshalb kann es auch für die oö. Gesellschaft für Kulturpolitik nur heißen: raus auf die Straße!“
Mag.a Wiltrud Katherina Hackl, Geschäftsführerin gfk oö