Am 10.2. präsentierten wir das aktuelle Magazin zum Schwerpunkt MITTE auf dem Salonschiff Fräulein Florentine und eröffneten damit unser aktuelles Programm – danke allen, die dabei waren und den Abend samt Lesung und Musik zu einem besonderen gemacht haben, wie Mieze Medusa und I Stangl. Die beiden lasen aus JURA SOYFER. EIN LESEBUCH – zwei der Herausgeberinnen – Erna Wipplinger und Margit Niederhuber – waren freundlicherweise zu Gast und begleiteten die Lesung. Dass das Werk Jura Soyfers zeitlos bzw. wiederkehrend mahnend und von Bedeutung ist, zeigte unter anderem ein Auszug aus seinem Roman „So starb eine Partei“, wo der Autor Scheitern und Kapitulieren der sozialdemokratischen Partei 1934 dokumentiert. Autor Erich Hackl meinte 2012 – anlässlich des 100. Geburtstages von Jura Soyfer – dazu ernüchternd und wahr: „So starb eine Partei“ ist nach meiner Kenntnis unvergleichlich. Der Roman hat auch keine Nachfolger gefunden, bis heute nicht. Es wäre lohnend, das fortgesetzte Kapitulieren der europäischen Sozialdemokratie, und den mittlerweile fertiggestellten Umbau ihrer Parteizentralen zu Startrampen für Managerinnen und Konzernberater, literarisch darzustellen. Ich glaube nicht, dass das Thema nur noch zur höhnischen Kabarettnummer taugt. Davon gibt es inzwischen zu viele.“ In der Tat fehlen auch im Jahr 2016 jene Stimmen der europäischen Sozialdemokratie, die sich zu Kapitalismus, Rechtsextremismus, Flüchtlingspolitik oder Kultur- und Gesellschaftspolitik zu Wort melden in einer Weise und Haltung, die klug, klar und verständlich allen Menschen und deutlich kritisch Mächtigen gegenüber ist.
Erich Hackl zu Soyfer / Presse
Das Buch Jura Soyfer. Ein Lesebuch ist im Mandelbaumverlag erschienen