Sparen und Sammeln waren über Generationen hinweg Kulturtechniken, die sich als Strategien gegen das Verschwinden von Kunst, Geld, Geschichte etc. etabliert hatten. Seit einiger Zeit ist festzustellen, dass ausgerechnet die beiden es selbst sind, die einem Wandel unterworfen sind. Das Geschäftsmodell einer Bank wird durch die fortschreitende Digitalisierung heute anders gelebt als noch vor einigen Jahren. Das Nullzinsumfeld verhindert, dass Sparer für ihre Einlagen belohnt werden können. Zudem stehen in öffentlichen Museen weniger Platz für Depots und weniger Budgets für Ankauf und Präsentation von Objekten zur Verfügung.
Welche Notwendigkeit sieht eine gegenwärtige Gesellschaft in Sparen und Sammeln? Welche gesellschaftspolitische Größe wohnt den beiden Begriffen inne, wenn wir sie als Gegenentwürfe zu Begriffen wie Verbrauchen oder Nutzen betrachten? Was wird in Museen als sammlungswürdig erachtet, worauf wird noch gespart? Diese und weitere Fragen erörtern wir in dieser Kooperationsveranstaltung mit der Sparkasse OÖ. Als Expert*innen informieren die designierte Vorstandsdirektorin der Sparkasse Oberösterreich, Mag. Stefanie Huber und der Direktor des Volkskundemuseums Wien, Dr. Matthias Beitl.
Abb: „Spar-Rakete“ aus: Wer hat, der hat. Eine illustrierte Geschichte des Sparens, Wien 2005, Hrsg: Matthias Beitl, Christian Rapp, Nadia Rapp-Wimberger