Vor über einem Jahr kontaktierte eine anonyme Quelle die Süddeutsche Zeitung und übermittelte auf verschlüsseltem Weg interne Dokumente der panamaischen Kanzlei Mossack Fonseca. (…) Die Süddeutsche Zeitung hat sich dafür entschieden, die Dokumente gemeinsam mit dem International Consortium for Investigative Journalists (ICIJ) auszuwerten. Das ICIJ hatte zuvor bereits die Recherchen an Projekten wie Offshore-Leaks, Lux-Leaks und Swiss-Leaks koordiniert, an denen die SZ auch beteiligt war. Panama Papers ist die größte bislang dagewesene grenzüberschreitende Zusammenarbeit dieser Art: Rund 400 Journalisten von mehr als 100 Medienorganisationen in rund 80 Ländern recherchierten in den vergangenen zwölf Monaten in den Dokumenten. Darunter waren zum Beispiel Teams des Guardian und der BBC in England, von Le Monde in Frankreich und La Nación in Argentinien. In Deutschland arbeiteten Journalisten von SZ, NDR und WDR mit, in der Schweiz die Sonntagszeitung, in Österreich das Wochenmagazin Falter und der ORF. (aus: PanamaPapers_Sueddeutsche)
Gemeinsam mit dem Jahoda Bauer Institut laden wir zu einer Diskussion über dieses riesige Daten-Leak, die Recherchearbeit und vor allem die Schlussfolgerungen und Konsequenzen, die sich wirtschafts- und steuerpolitisch aber auch gesamtgesellschaftlich daraus ergeben (könnten).
Es diskutieren: Josef Redl (einer der an der Recherche und Aufarbeitung beteiligten Journalisten, Falter), Michaela Schmidt (Referentin für Konjunktur- und Verteilungspolitik in der Abteilung Wirtschaft der Arbeiterkammer Salzburg), Gottfried Schellmann (Steuerberater, er wirft u.a. den Blick auf die Bedeutung und Dimension von Panama im Vergleich zu anderen „Oasen“ wie Luxembourg und die Schweiz). Der Ökonom und Kulturwissenschafter Walter Ötsch moderiert das Expert_innengespräch, das auf dem Salonschiff Fräulein Florentine stattfindet: www.frl-florentine.at