Die Tagung lädt ein, sich auf die Lücken und Leerstellen einzulassen, die gerade sogenannte Wissensräume bereithalten. Räume, in denen Wissen in Form von bruchstückhaften Informationen sich uns anbietet, Erkenntnis aber womöglich erst im Zulassen und Bewusstwerden dessen, was wir eben nicht wissen, stattfinden kann. Die Tagung gibt Einblicke in Sammlungs- und Forschungstätigkeit, Archive, künstlerische Prozesse im Umgang mit Nichtwissen und präsentiert Roboter und Menschen, die nichts wissen oder nichts (mehr) wissen wollen. Sie findet in Kooperation mit der oö. Landesbibliothek statt und startet um 10.00 mit einem gemeinsamen Frühstück, ab 11.00 gibt es Präsentationen und Vorträge. Außerdem sind ganztägig Ausstellungen von Studierenden der Abteilungen Künstlerische Praxis / Kunstuniversität Linz und Architekturtheorie und Technikphilosophie / TU Wien zu besichtigen. Bitte beachten Sie, dass bei Frühstück und Buffett nur angemeldete Teilnehmer_innen berücksichtigt werden können!
10.00 gemeinsames Frühstück / Raum: e-library
11.00 – 12.30 / Vorträge und Gespräche / Raum: Altes Buch
Empathie für Verwirrungen. oder Deine Meine Unsere Verwirrung
Ruth Mateus-Berr Kunstwissenschaftlerin und Künstlerin, Die Angewandte Wien, Social Design
Kunst- und Designstrategien für einen positiven gesellschaftlichen Umgang mit Demenz
Im Rahmen der Tagung soll auch das Archiv der Verwirrungen von Ruth Mateus-Berr gezeigt werden:
„Wie lässt sich die Emotion des Vergessens darstellen? Und mit welcher davon ist jeder Mensch verbunden?“ Ruth Mateus-Berr arbeitet u.a. an einem Archiv der Verwirrungen und sammelt persönliche Beschreibungen hiervon in Form von Zeichnungen von Menschen mit und ohne Demenz.
Abstract Empathie für Verwirrungen oder deine meine unsere Verwirrungen _ Archiv der Verwirrungen
Geplante Ahnungslosigkeit. Was wir uns durch Nichtwissenwollen ersparen
Ute Maurnböck-Mosser Journalistin, studierte Russisch und Germanistik, Moderatorin (Ö1 Radiokolleg, Ö1 Klassiknacht, Ö1 Kinderuni und mehr. Als Gestalterin ist sie ebenfalls für das Radiokolleg tätig, außerdem für die Ö1 Kinderuni, Journal-Panorama, Betrifft: Geschichte, Dimensionen, die Hörbilder, außerdem gestaltet und produziert sie sogenannte e-books zu Themen globalpolitischen Themen.
(…) Die Rede soll an dieser Stelle von den 45 Millionen Menschen sein, die in Sklaverei oder sklavereiähnlichen Situationen leben. Situationen, die nicht isoliert von den politischen und wirtschaftlichen Ungleichheiten und Strukturen gesehen werden dürfen, in die sie eingebettet sind. Wir profitieren von dieser Menschen Arbeit, dennoch wissen die Wenigsten hier in der ersten Welt über sie, ihre Ausbeutung – und wie sie mit uns zusammenhängt – Bescheid. Das fehlende Wissen über die strukturellen Ursachen führt aber unter anderem dazu, dass Institutionen, die beispielsweise Kinder vor Kinderarbeit oder Menschenhandel schützen möchten, mehr Schaden als Nutzen anrichten.
Abstract Geplante Ahnungslosigkeit
12.45 – 14.15 / Vorträge und Gespräche / Raum: Altes Buch
Selbstzeugnisse in Sammlungen und Archiven. Am Beispiel von Vor- und Nachlässen von Frauen
Li Gerhalter Historikerin Universität Wien
Von blinden Flecken und Leerstellen in Biographien
Karin Wagner Musikwissenschaftlerin, Musikerin und Biographin / mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien
In der Arbeit an Biographien zu Personen der Vergangenheit ist das Sammeln von Fakten die erste Quelle. Man tastet sich nach bestem Wissen und Gewissen an das Leben von Menschen heran, mit denen man nie ein Wort wechselte. Als Biographin dabei Wahrheit zu beanspruchen, ist im Vergegenwärtigen dessen, was Wahrheit alles sein oder nicht sein kann, überheblich und zum Scheitern verurteilt. Es gilt zu versuchen, Wahrheit von Wissen zu unterscheiden, die eigene Interpretation nicht überhand kommen zu lassen und Geduld mit blinden Flecken zu haben. Für größte Überraschungen können Leerstellen sorgen – Nullzonen, die man nicht mit bedenken kann.
Von blinden Flecken
14.30 – 15.15
Rundgänge Ausstellungen
15.15 – 17.00 / Vorträge, Präsentationen und Gespräche / Raum: e-library
A.I. ist Artificial Ignorance
Oliver Schürer Autor, Kurator, Editor, Senior Scientist und stv. Leiter der Abteilung Architekturtheorie und Technikphilosophie Technische Universität Wien
Christoph Hubatschke Philosoph und Politikwissenschaftler, DOC-Stipendiat öst. Akademie der Wissenschaften, Projektmitarbeiter am Institut für Philosophie, Universität Wien
Abstract AI ist Artificial Ignorance
Nichtwissen aus der Sicht der künstlerischen Praxis
Hubert Lobnig Künstler und Leiter der Abteilung Künstlerische Praxis Kunstuniversität Linz
Künstlerische Praxis
17.15 – 17.45
Ich weiss auch nichts! / Open Mic zum Nichtwissen / Raum: Foyer
18.00 / Lesebereich EG
Buffet / Über den Tellerrand (für angemeldete Tagungsteilnehmer_innen)
19.30 – 20.30 / Raum: Foyer
InterNJET oder die Kunst nicht ins Netz zu gehen
Performance von und mit Werner Puntigam, Mieze Medusa, Philipp Flip Kroll
Bitte beachten Sie, dass für die Performance eine Karte zu lösen ist (7, ermäßigt: 5)