Das Künstlerinnenkollektiv freundinnen der kunst begleiten unseren aktuellen Schwerpunkt mit Interventionen bei vier ausgewählten Veranstaltungen.
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Die Beule, die mittendrin sitzt
Performance / freundinnen der kunst
Jede Zeit hat ihre Angst. Es ändern sich jeweils nur die Akteure, die Szenarien und der Umgang damit. Neben realen Bedrohungen liegt derzeit vieles in der Luft, das ein Spiel mit der Angst begünstigt. Polarisierungen durch das Ausrufen verkürzter Wahrheiten erzeugen Stimmungen, die eine Gesellschaft formbar machen. Persönliche Ängste werden kollektiv gebündelt.
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Angst ist ein fundamentales Gefühl des Menschen. Zum einen als Überlebensmechanismus der uns zu Handlungen zwingt – und zum anderen als schwer zu überwindendes inneres Hindernis, das uns blockiert. Angst lagert sich in uns ein. Angst formt sich aus.
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Eine starke Emotion wie Angst löst einen inneren Prozess aus, der Veränderung mit sich bringt. Ein Gefühl, das unseren Körper erobert und Handlungen und Entscheidungen wie ein krankes Gewebe beeinflusst. Innere Verformungen am Wesen eines Menschen folgen. Dies bleibt nicht ohne Konsequenz. Wie eine Beule findet Angst ihren Ausdruck nach außen.
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Angst manifestiert sich körperlich. Diese physische Auswirkung diffuser Bedrohungen, die sich wie eine Beule festsetzt, ist Thema der Performance der freundinnen der kunst. Mit körperlicher Präsenz, als unmittelbarste Form für ein emotionales Bild, begleiten die freundinnen der kunst in wiederkehrenden Interventionen den gfk Schwerpunkt Angst.
Gespielt wird mit Momenten der Erstarrung und Bewegung, mit der Suche nach Schutz und Sicherheit, aber auch mit Bildern von Bedrohung und latenter Gewalt.
Die freundinnen sind überaus ängstlich.