Foto: Still aus Bitterer Reis, 1949 / Giuseppe De Santis
An diesem Nachmittag und Abend erforschen und erproben der Wiener Liedermacher und Gewerkschafter Reinhart Sellner und der Linzer Poly-Lehrer und Bluesmusiker Timo Brunnbauer die Kraft, die im solidarischen Wir von Arbeiterliedern, antifaschistisch-demokratischen Liedern, rebellischen Rock-Balladen und bluesigen Protestsongs steckt, und im gemeinsamen Singen.
Arbeiterbewegung und Gewerkschaften, Bürgerrechts- und Friedensbewegung hatten und haben ihre Kampflieder, Hymnen, Spottlieder, Trauerlieder, den illusionslos-optimistischen „Arbetlose-Marsch“, den jazzigen Worksong, die Moorsoldaten und das „We shall overcome“ gegen Ausbeutung und Krieg. Die Wirkmacht, die nach wie vor von ihnen ausgeht, hat sich erst vor kurzem und fast absurd gezeigt, als eine Electronic Version von „Bella Ciao“ zum Sommerhitwurde..
Wie hat sich diese demokratische Kultur nach dem Krieg weiterentwickelt? Wer singt die Kompositionen heute noch, wer kennt die Texte und welche sind die neuen Songs, in denen das illusionslos-optimistische Wir des gemeinsamen Widerstands auch in individueller Resignation und ohnmächtiger Wut zu verschwinden droht?
Im Workshop sollen die Tradition des gemeinsamen Singens belebt werden, können neue Lieder und Texte entstehen, die zum Teil ins Konzertprogramm am Abend aufgenommen werden. Mitsingen möglich und erwünscht.
Der Workshop beginnt um 17.00, das Konzert um 19.00